Die letzten Wochen waren nicht leicht für unsere erste Herrenmannschaft. Nach tollem Start in die Landesliga erwischte es innerhalb von wenigen Tagen den leidgeprüften Elias Breithaupt, dazu Lukas Glunk, Tom Moser und auch unseren Kapitän Julian Brohammer. Wir haben Julian zur aktuellen Situation befragt.
Julian, die wichtigste Frage gleich zu Beginn: wie geht es dir aktuell, und wie ist der Stand deiner Verletzung?
JB: Mir geht es soweit ganz gut. Ich habe keine Schmerzen und die Verletzung beeinflusst meinen Alltag nicht allzu sehr. Aber natürlich bin ich enttäuscht, dass ich jetzt längere Zeit ausfalle und der Mannschaft sportlich nicht mehr helfen kann.
Was genau ist passiert, und wie lange wirst du voraussichtlich ausfallen?
JB: Ich habe mir im Heimspiel gegen Meißenheim das Knie in einer 1 gegen 1 Situation verdreht, was leider zu einem Kreuzbandriss geführt hat. Ich gehe mindestens von einem halben Jahr Ausfallzeit aus, da ich voraussichtlich auch erst im Februar operiert werden kann.
Wie verfolgst du die Spiele der Mannschaft, jetzt wo du nicht auf dem Feld stehen kannst?
JB: Ich versuche natürlich trotzdem, bei jedem Spiel dabei zu sein und von der Bank aus die Mannschaft bestmöglich zu unterstützen.
Wie bewertest du die bisherige Saison der SG?
JB: Sehr ordentlich. Als Aufsteiger stehen wir in einer ausgeglichenen Landesliga gut da, es wäre aber durchaus noch mehr drin gewesen. Leider haben wir es in keinem der engen Spiele geschafft, die sogenannten "Big Points" zu holen. Das könnte uns im weiteren Saisonverlauf und mit Blick auf die Verletzungsmissere noch zum Verhängnis werden. Immerhin haben wir aber alle "Pflichtaufgaben" gelöst und so auch schon einige Pluspunkte gesammelt.
Die vielen Verletzungen sind ein harter Rückschlag. Was macht das mit der Mannschaft und dem Teamgeist?
JB: Dass es innerhalb von 2 Wochen zu vier schweren Verletzungen bei Schlüsselspielern kommt, war denke ich für alle ein Schock. Jetzt gilt es, noch enger zusammenzurücken und die Ausfälle bestmöglich über das Kollektiv auszugleichen.
Was traust du der SG in der Rückrunde trotz der schwierigen Ausgangslage noch zu?
JB: Wir müssen realistisch sein, dass die Mission Klassenerhalt nun natürlich eine Mammutaufgabe wird, da die Ausfälle sportlich nicht 1 zu 1 zu kompensieren sind. Das könnte keine Mannschaft in dieser Liga. Ich bin mir aber sicher, dass die restliche Mannschaft alles geben wird, um noch genügend Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
Welche Botschaft möchtest du den Jungs mitgeben, um sie in dieser Phase zu motivieren?
JB: Dass jeder nur als Gewinner aus dieser Situation hervorgehen kann, denn genau in solchen, vermeintlich aussichtslosen Situationen, kann sich jeder sportlich und persönlich sehr weiterentwickeln. Da spreche ich aus Erfahrung. Wichtig wird sein, die Situation nun einfach anzunehmen und als Chance zu sehen und nicht von vorne rein schon zu resignieren.
Wie gehst du persönlich mit deiner Verletzung um? Was gibt dir in der Reha Kraft?
JB: Ich weiß noch nicht genau, was auf mich zukommt, da es meine erste schwere Verletzung ist. Ich habe aber ja (leider) einige Kollegen, mit denen ich gemeinsam die Reha durchziehen kann. Gegenseitige Motivation wird hierbei sicher hilfreich sein.
Hast du schon ein Ziel für deine Rückkehr aufs Spielfeld im Blick?
JB: Noch nicht konkret. Ich hoffe, dass ich im Laufe der Vorbereitung auf die Saison 2025/2026 wieder einsteigen kann. Ich werde mir aber definitiv die nötige Zeit nehmen und erst wieder voll angreifen, wenn ich mich 100% fit fühle, da die Gesundheit natürlich oberste Priorität hat.
Zum Schluss: Was wünschst du der Mannschaft und den Fans für die Feiertage und das kommende Jahr?
JB: Ich wünsche allen schöne Feiertage mit ihren Familien und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Für Mannschaft und Fans wünsche ich mir natürlich, dass wir auch kommende Saison in der Landesliga am Start sind. Das können wir uns aber leider nicht wünschen, sondern müssen es uns gemeinsam erarbeiten.
Julian, wir danken dir für das Gespräch, wünschen dir und deiner Familie ein paar besinnliche Feiertage und eine schnelle Genesung!
Das Interview führte Stefan Lauterbach
Fotos: Horst-Dieter Bayer und Stefan Lauterbach
